Wohnen

Aus der eigenen Wohnung ausgesperrt – was tun?

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Für viele ein Horrorszenario: die Türe fällt ins Schloss und man hat den Schlüssel nicht dabei. In einer derartigen Situation geraten viele in Panik. Kein Grund dazu hat man, wenn man einen Ersatzschlüssel bei Verwandten oder den Nachbarn aufbewahrt. Doch nicht immer ist das der Fall und so bleibt nur der Anruf bei einem Schlüsseldienst. Allerdings kann die Dienstleistung der Profis ganz schön ins Geld gehen, wenn man den erstbesten Anbieter kontaktiert und die Handwerker kommen lässt, ohne sich vorher über die anfallenden Kosten zu informieren. Die Preise variieren in Deutschland von Bundesland zu Bundesland. Generell kann man sagen, dass man günstiger aussteigt, wenn man im Osten des Landes zu Hause ist.

Wie viel kosten Aufsperrdienste in Deutschland?

Erhebungen der Deutschen Verbraucherzentrale haben mitunter gravierende Unterschiede bei den Kosten für den Schlüsseldienst in verschiedenen Bundesländern ergeben. Mit welchen Kosten im Detail zu rechnen ist, hängt vorwiegend davon ab zu welcher Tageszeit man die Experten beauftragt. Tagsüber und an Werktagen steigen Betroffene in Thüringen und Mecklenburg vergleichsweise günstig aus. In Baden-Württemberg muss man für dieselbe Dienstleistung schon mehr hinlegen. Noch teurer wird die Angelegenheit, wenn die Tür am Wochenende, abends oder an Feiertagen ins Schloss fällt. Dann nämlich werden erhebliche Zuschläge zu den Grundkosten addiert. Leider kommt es immer wieder zu Wucherpreisen, weil nicht alle Aufsperrdienste seriös arbeiten.

Warum zahlt man oft ein Vielfaches der Durchschnittswerte?

Manche Unternehmen schlagen durch unseriöse Methoden Profit aus der Not. Schließlich hat kaum jemand das nötige Werkzeug und das handwerkliche Geschick, um eine zugefallene Türe selbst zu öffnen. Schwarze Schafe unter den Aufsperrdiensten sind unter anderem an folgenden Merkmalen zu erkennen:

  • Kein Geschäftsführer veröffentlicht
  • Der Firmensitz ist nicht klar erkennbar
  • Rechnungsadresse liegt im Ausland
  • Mehrwertnummern werden verwendet
  • Keine Gewerbeberechtigung
  • Keine eigene Kontonummer – auf Barzahlung wird bestanden

Mit einem Blick auf die Webseite kann man schon viel über den in Frage kommenden Schlüsseldienst in Erfahrung bringen. Am besten sieht man sich die Webseiten mehrerer Anbieter an, wenn man dazu Gelegenheit hat. Um sich nicht in der Stresssituation des Notfalls damit befassen zu müssen, hat es sich zur Sicherheit die Nummer eines seriösen Anbieters in der Nähe des Wohnortes in das Handy einzuspeichern.

Worauf ist vor Arbeitsbeginn zu achten?

Viele Betroffene sind so erleichtert, dass sich ein Schlüsseldienst bereit erklärt, innerhalb einer Stunde die zugefallene Wohnungstüre zu öffnen, dass sie auf wichtige Fragen vergessen. Um nicht bei der Rechnungslegung eine böse Überraschung zu erleben, sollte man schon beim Erstkontakt die wichtigsten Details klären. Hat der Handwerker erst einmal die Türe geöffnet, ist es dafür nämlich zu spät. Ruft man den Schlüsseldienst an, sollte man den Mitarbeitern am Telefon möglichst genau schildern, was passiert ist. Handelt es sich um ein Sicherheitsschloss oder ist die Türe von innen sogar versperrt, muss man mit höheren Kosten rechnen. Noch dazu sollte man gleich festlegen, welche Tätigkeiten durchgeführt werden sollen. Meistens ist das Auswechseln des Schlosses nämlich nicht nötig, vor allem wenn es sich um ein Standard-Stiftschloss handelt. Nach möglichen Zuschlägen zu fragen, macht ebenfalls Sinn. Im Kostenvoranschlag sollten alle Posten bereits enthalten sein: dazu zählen neben der Arbeitszeit auch die Anfahrtsspesen und mögliche Zuschläge für Abend- oder Feiertagsarbeit. Nicht wundern sollte man sich, wenn man vom Handwerker nach einem Ausweis gefragt wird: viele überprüfen nämlich die Identität um sicherzugehen, dass sich der Betroffene nicht unbefugt Eintritt zur Wohnung oder zum Einfamilienhaus verschaffen möchte.

Muss man den Aufsperrdienst selbst bezahlen?

Der Schock ist groß, wenn die Türe ins Schloss fällt. Meistens fällt es in dieser Situation schwer, klar zu überlegen. Dennoch sollte man als ersten Schritt die Haushaltsversicherung kontaktieren. Und das noch bevor der Aufsperrdienst gerufen wird. In manchen Polizzen sind die Dienste der Profis nämlich inkludiert. Allerdings kennen auch die Versicherungsunternehmen die oft übertriebenen Preise von Abzocker-Firmen. Aus diesem Grund geben sie vor, von welchen Unternehmen man sich im Schadensfall die Türe öffnen lassen kann. Entscheidet man sich hingegen für ein Unternehmen, mit dem die Versicherung nicht kooperiert, muss man die Rechnung selbst begleichen. Auch manche Kreditkartenfirmen haben die Kostenübernahme von Schlüsseldiensten im Programm. In jedem Fall sollten sich Betroffene von dem Aufsperrdienst unbedingt eine Rechnung geben lassen. Darauf sollte der Name der Firma ebenso klar ersichtlich sein wie das Datum und die einzelnen Posten (Anfahrt, Arbeitszeit, mögliche Zuschläge, etc). Nur mit einer formalen Rechnung kann man nämlich seine Ansprüche der Versicherung gegenüber geltend machen.

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